Hoffnungsvolle Gräber
Ich liebe es, über Friedhöfe zu spazieren. Schon als Kind bin ich gern über den Kirchhof gelaufen, während meine Eltern oder Großeltern die Gräber unserer Angehörigen pflegten. Die Ruhe und die verschiedenen Grabanlagen faszinierten mich schon immer. Die Sorgfalt, mit der viele Menschen sich um die letzten Ruhestätten ihrer Angehörigen kümmern, macht auf mich bis heute einen großen Eindruck. Frische Blumen und Pflanzen, akkurat geschnittene Zierbäume und Hecken, geharkte Ränder, wie mit dem Lineal gezogen, zeugen von einer besonderen Sorgfalt und Mühe im Zusammenhang mit der Erinnerung an gelebtes Leben und geliebte Menschen.
Seit meiner Kindheit halte ich bei Besuchen auf Friedhöfen immer nach zwei Arten von Gräbern Ausschau. Zum einen nach sehr alten Steinen. Das Wissen, dass solche Steine in ganz anderen Zeiten aufgestellt wurden und so viele Jahre, Jahrzehnte und zum Teil Jahrhunderte überdauert haben, fesselt mich. Ich versuche mir vorzustellen, wie die Welt damals war, als der Stein aufgestellt wurde, was in der Zeit, in der er schon steht, geschehen ist, und wie viele Veränderungen es in den vielen Jahren um ihn herum gegeben hat. Solche Zeugnisse aus vergangenen Tagen fesseln meine Fantasie.
Zum anderen schaue ich bei meinen Spaziergängen auf Grabmäler von Menschen, die sehr lange gelebt haben. Auch die beflügeln meine Fantasie. Was ist diesen Menschen in ihrem Leben alles widerfahren, wen haben sie getroffen, was geschaffen? Wie war ihr langes Leben?
Bei meinen Spaziergängen über Friedhöfe gehen auf diese Weise auch meine Gedanken auf Wanderschaft, durch vergangene Zeiten und mir unbekanntes Leben, immer auch ein Stück hoffend, dass es gutes und schönes Leben war.
Es gibt noch eine dritte Art von Gräbern, die mir auf Friedhöfen ins Auge fällt. Anlagen, die ich selten bewusst suche, die meine Gedanken aber auf ähnliche Weise we die anderen beflügeln: die Kriegsgräberanlagen. Auf vielen Friedhöfen vorhanden, meist einheitlich gestaltete Anlagen einzelner Gräber, im Krieg gefallener Soldaten. Mal nur mit Daten versehen, mal nur mit Namen und in manchen Fällen ganz ohne persönliche Beschriftung, weil nichts über den Bestatteten bekannt war. Eins ist an diesen Gräbern immer klar: die dort liegenden Menschen sind vor ihrer Zeit eines gewaltsamen Todes gestorben. Meine Gedanken schweifen auch an diesen Gräbern umher. Was hätten diese Menschen noch alles leisten können, welche Träume sind ihnen verwehrt geblieben? Wer hat alles um sie getrauert und bei wie vielen wissen die Angehörigen gar nicht, dass sie an diesem Ort liegen. Hoffnungsvolle Gedanken zu diesen vergangenen Leben gibt es nicht.
Ich freue mich immer, wenn die Anlagen in einem guten und gepflegten Zustand sind. Es zeigt mir, dass das, wofür sie stehen, nicht in Vergessenheit gerät. Das sie uns Mahnmal sind für das Leid und das Unheil, das Kriege über Einzelne, Familien und ganze Länder bringen, nicht nur in vergangenen Tagen, sondern auch heute noch.
Meine Gedanken wandern gerade in diesen Tagen, in denen wir den Volkstrauertag begehen, über die Gräber des Krieges hinaus. Und dabei stellt sich doch eine Hoffnung ein, dass die Zahl solcher Gräber nicht weiter wachsen möge und wir aus den vorhandenen Anlagen die richtigen Schlüsse ziehen.
Pfarrer Daniel Schmidt in der SZ vom 15.11.2014 über die Erinnerung an die Verstorbenen
Die Änderung und Ergänzung der Friedhofsatzung ist seit 01.01.2014 in Kraft.
Die Gebührenordnung des Friedhofs Rothenburg tritt ab 01.09.2024 in Kraft.
Die Ergänzung der Gebührenordnung des Friedhofs Rothenburg (01.09.2024) tritt ab 03.03.2025 in Kraft.
Die Rückgabe einer Grabstätte richtet sich nach unserer Friedhofssatzung. Den Antrag stellen Sie bitte schriftlich unter Verwendung des Formulars.
Die Kirchengemeinde hat auf dem Friedhof zwei große Schaukästen einschließlich Halterungen für Gießkannen. Es wäre es schön, wenn jeder seine Gießkanne auch dorthin wieder an den Haken hängt.
Im Schaukasten selber sind neben der Friedhofsordnung auch die Gottesdienste des Monats veröffentlicht. Wenn Sie dort einmal nicht den aktuellen Gottesdienstplan aushägen sehen, dann können wir auch auf folgenden Link verweisen.
Auf den Rasengräbern wird das Aufstellen nur einer Vase oder Blumenschale geduldet. Der Blumenschmuck soll seinen Platz auf den Grabplatten haben. Dies hat seinen Grund: Unsere Friedhofmitarbeiter haben immer mehr Rasenfläche zu pflegen, bekommen aber dafür nicht einen höheren Stundenumfang vergütet. Sie sind also schon aus zeitlichen Gründen nicht in der Lage, Gefäße, die auf den Rasenflächen stehen, zum Mähen weg und anschließend wieder hinzustellen und das „Herummähen“ sieht nicht gepflegt aus. Wir bitten um Verständnis und um Beachtung. Nur so kann die Pflege der Rasengräber gewährleistet werden.
Wir alle wünschen uns, dass unsere Friedhöfe Orte der Besinnung und des Andenkens an unsere Verstorbenen sind. Dafür sorgen auch ganz unermüdlich unsere Friedhofsmitarbeitende. Aber immer wieder haben wir ein Problem:
Einige Angehörige entsorgen ihren Plastikmüll leider in den für Grünabfälle vorgesehenen Behältern bzw. Containern oder lassen sie einfach stehen. Die Sortierung und Entsorgung des Plastikmülls ist zeitaufwändig und kostenintensiv. Um einer unvermeidlichen weiteren Erhöhung der Gebühren vorzubeugen, weisen wir nochmals darauf hin und bitten um Verständnis.
Und bitte sagen Sie es uns, wenn Sie Friedhofsangelegenheiten geklärt wissen wollen:
Frau Andrea Brussig im Kirchenbüro oder
Pfarrer i.E. Johannes Swoboda oder
unseren Kirchenältesten im Gemeindekirchenrat
Vielen Dank!